Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss

Mannheim Wasserturm

Wasserturm in Mannheim

Herkules und die Wasserspiele in Kassel

Friedrichsgymnasium in Kassel

Wasserturm und Wasserspiele


Zwei Städte mit Wasser prägen meine Kindheit: Der etwa 230 Jahre alte Wasserturm in Mannheim, meiner Geburtsstadt war zu Fuss zu erreichen. Im zarten Alter von 4 Jahren zog ich nach Kassel und erst 20 Jahre später sollte ich den Weg zum Wasserturm noch einmal gehen.


Die Wasserspiele im Schlosspark Wilhelmshöhe in Kassel sind auch heute noch die Attraktion des größten Bergparks Europas. Das Schloss entsteht um die selbe Zeit wie der Mannheimer Wasserturm, der Bergpark selbst entsteht in seinen Anfängen um 1700. Immer wenn ich diese herrliche Anlage mit Besuchen gesehen habe, erfasste mich Ehrfurcht, eine solche Anlage zu planen und zu verwirklichen. Soviele Tuffsteine mussten an die richtige Stelle geschafft werden. Ich denke, heute würden sowohl eine Wirtschaftlichkeitsrechnung als auch die Umweltverträglichkeit ein solches Projekt zum Scheitern bringen.


Der Bergpark ist aber nicht das Werk einer ganzheitlichen Planung. Der obere Teil entsteht unter dem Einfluss der strengen französischen Architektur, der untere spätere Teil nach dem Vorbild der englischen Parks. Über einen Zeitraum von 150 Jahren wird an dem Bergpark gebaut. Schönheit entsteht nicht immer nur aus Planung, Schönheit entsteht auch aus der Weiterentwicklung dessen, was wir sehen.

Goethe und Computer

Ein strenger Deutschlehrer auf dem Kasseler Friedrichsgymnasium lehrte mich Goethe. Mich beindruckten die Zitate, mit denen ganze Generationen ihr Leben angeblich meistern konnten. Und ich überlegte, welches zu meinem Leben passt. Das Zitat oben aus Goethes Faust hat mich etwa 35 Jahre lang begleitet.

Der Mathematiklehrer der Oberstufe war nicht streng, aber litt unter seinem Alter, was sich durch wiederkehrende Stöhnlaute während des Unterrichts artikulierte. Er war gleichzeitig auch für den Stundenplan zuständig. Auf einem übergroßen Steckbrett wurde etwa 2 Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres begonnen, den Stundenplan zu “bauen”. Eine wahrhaft schwere Last, alle Stunden, Fächer, Lehrer und Räume übereinander zu bekommen.

Doch der Computer war schon erfunden, auch von Herrn Zuse hatte man in Kassel schon gehört. Also berichtete unser Mathematiklehrer, dass er auf seine alten Tage ins Hochschulrechenzentrum gehen würde und dort den Stundenplan einem Computer überlassen würde. Es klappte nicht und so entstand der Stundenplan wieder am Reißbrett. Doch ich wollte unbedingt mit ins HRZ, dem Hochschulrechenzentrum, aber ich durfte nicht. “Das verstehst Du noch nicht!” sagte er mir als ich 16 Jahre alt war, aber wahrscheinlich verstand er es nicht. In diesem Moment beschloss ich Informatik studieren.