Rhett Butler und Scarlett O’Hara

Worum geht es?

Zwischen 1861 und 1865 herrscht Krieg zwischen den Nord- und Südstaaten Amerikas. Alle Südstaaten-Männer müssen für die Eigenständigkeit der Einzelstaaten gegenüber der Zentralregierung und auch für die Beibehaltung der Sklavenhaltung kämpfen. Scarlett O’ Hara lebt auf Tara, einer Baumwollplantage. Als sie 16 Jahre alt ist verliebt sie sich auf einer Party in Ashley, den Jungen von der Nachbarplantage Twelve Oaks, doch Ashley verkündet noch auf der Party, Melanie heiraten zu wollen. Auf der Party gibt es auch den schicken Rhett, der sich in sie verliebt, aber Scarlett denkt nur an Ashley.

Fast ihr ganzes Leben lang wird Scarlett ihre starken Gefühle für Ashley begleiten. Sie zieht zu Ashley und Melanie und hilft Melanie bei der Geburt ihres Sohnes, alles um in Ashleys Nähe zu sein. In den Wirren des Bürgerkriegs muss sie jedoch wieder zurück nach Tara fliehen. Rhett hilft ihr beim Umzug nach Tara, wird aber später verhaftet. Das Leben auf Tara ist für Scarlett voll von Armut und Überleben geprägt. Um Geld aufzutreiben bietet sie sich Rhett als Geliebte an, der sie aber abweist. Nach vielen Jahren heiratet sie schließlich Rhett, ohne ihn zu lieben. Er beschenkt sie reich. Doch als Ashley sich endlich umarmend bei Scarlett für die viele Hilfe bedankt, werden sie beobachtet und Rhett erfährt davon. Betrunken vor Eifersucht fällt er über Scarlett her, da er eine Affäre vermutet. Die Ehe wird immer schwieriger. Scarlett erleidet eine Fehlgeburt, die Tochter Bonnie, vermeintlich das einzige Kind von Rhett und Scarlett, stirbt unglücklich beim Sturz von einem Pony. Als Rhett Scarlett und Tara verlässt, erkennt Scarlett, dass Rhett die Liebe ihres Lebens war, doch es ist zu spät.

Was hat das Liebespaar so bekannt werden lassen?

1000 Seiten Katz- und Mausspiel sind eingerahmt in den amerikanischen Bürgerkrieg. Seelenfrieden kommt in der langen Geschichte nicht vor, fast permanent geht es um Beziehungshoheit.

Doch das Thema, dass ein Mann eine Frau liebt, die aber einen anderen liebt, ist zeitlos und Margaret Mitchell hat es einzigartig beschrieben.

Das Buch (1936) wie auch der Film „Vom Winde verweht“ (1939) werden Bestseller und Verkaufsschlager. Margaret Mitchell, die hinterher nie wieder einen Roman schreiben wird, wird mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Mit fast vier Stunden Laufzeit ist „Vom Winde verweht“ seinerzeit der Film mit der längsten Spieldauer, außerdem mit rund vier Millionen US-Dollar der teuerste Film überhaupt. Allein für die Suche nach der Besetzung der weiblichen Hauptrolle mit Vivien Leigh am Ende vergehen fast zwei Jahre und heizen die Neugierde auf den Film weiter an. „Vom Winde verweht“ gewinnt 10 Oskars.

Welcher Frauentyp, welcher Männertyp kommt hier vor?

Frauenheld trifft auf armes, wunderschönes Mädchen, aber er bekommt sie nicht. Rhett, gut aussehend und der Sohn einer reichen Familie kann eigentlich alles bekommen, was er möchte, doch an Scarlett scheitert er. Scarlett, verträumt, widersprüchlich, weiß nicht immer, was sie will. Ihr würden viele Männer zu Füßen liegen, aber sie träumt nur von dem, den sie nicht haben kann.

Ein klassisches Rollenbild der 30er Jahre wird in "Vom Winde verweht" gezeigt. Rhett ist ein schnieker Mann, der mit Geld ausgestattet, umher zieht. Besonders spannend ist, wie Scarlett aus der Not heraus sich zur Managerin über ein ganzes Hofgut entwickelt. Frauen haben durchaus Selbstbewusstsein, aber im Dickicht der Gefühle verstricken sie sich.

Eine berühmte Szene oder ein Zitat?

Meine Lieblingsszene im Film ist die, in der Rhett es tatsächlich schafft Scarlett zu überzeugen, ihn zu heiraten. Während sie eingangs noch felsenfest erklärt, niemals wieder heiraten zu wollen, sagt sie 3 Minuten später ja dazu. Rhett fragt dann zweimal nach, ob sie ihn wirklich wolle. „Yes“, sagt sie und wiederholt es. Zur Sicherheit fragt dann Rhett noch, ob sie nur wegen des Geldes ihn heiraten wolle. „Well, partly“, ist ihre Antwort. „Money does help“, erklärt sie.